Mit welcher Software erstelle ich am besten einen Online Shop?

tl;dr

In diesem Artikel lernst du wichtige Kriterien zur Auswahl einer Onlineshop Software. Ich erstelle bereits seit über 12 Jahren Onlineshops, vorwiegend für Schweizer Onlineshop Betreiber, die in der Schweiz, Liechtenstein und weltweit ihre Produkte oder Dienstleistungen online verkaufen möchten.

Falls du dir meine bevorzugte Onlineshop Software einmal  anschauen möchtest, schicke ich dir gerne kostenlos und unverbindlich einen Testzugang, damit du siehst wie der benutzerfreundliche Adminbereich funktioniert und wie die Produkte auf Kundenseite dargestellt werden. Hinterlasse einfach einen Kommentar am Ende der Seite oder schicke mir eine Nachricht und ich werde mich umgehend bei dir melden.

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Onlineshop erstellen damals

Als ich 2004 begann Onlineshops für kleine und mittlere Unternehmen zu erstellen, war die Auswahl an Onlineshop Software sehr überschaubar. osCommerce war eines der wenigen frei verfügbaren (Open Source) Onlineshop Systeme basierend auf der Programmiersprache PHP. Ich fing damals gerade an mich mit HTML (textbasierte Auszeichungssprache zur Strukturierung digitaler Dokumente) und CSS (Formatierungssprache für HTML) auseinander zu setzen und erlernte meine ersten Programmierkenntnisse in PHP.

Die Installation von osCommerce auf einem Webserver war mit einigen technischen Grundkenntnissen gut machbar. Die Grundkonfiguration des Onlineshops konnte im Adminbereich zusammen geklickt werden, wenn man wusste wo man klicken muss. Zusätzliche Module konnten nicht per Mausklick installiert werden wie das bei modernen Do-It-Yourself Onlineshop Systemen heute der Fall ist, sondern mussten mit einem FTP Programm auf den Webserver geladen werden.

PayPal und einige andere US-amerikanische Payment Provider waren auch damals schon als Zahlart vorinstalliert und mussten nur konfiguriert und getestet werden. Wenn man individuelle Zahlarten wie PostFinance Card oder ESR (Oranger Einzahlungsschein) unterstützen wollte, musste man selbst Hand an den Code legen. So entwickelte ich damals das erste PostFinance Zahlungsmodul für osCommerce. Für den ersten Kunden erstellte ich einen Onlineshop für gebrauchte Schuhe. Es folgten weitere bei denen auch das Standard Design gemäss individuellen Kundenwünschen angepasst wurde.

osCommerce Onlineshop der Hobby Shop Ritter AG, den wir vor vielen Jahren erstellten

Onlineshop erstellen heute

Wenn du heutzutage einen Onlineshop erstellen möchtest, hast du eine sehr grosse Auswahl an Onlineshop Systemen. Hier eine Auswahl zu treffen ist alles andere als einfach, weshalb viele nach einer Google Suche zur nächstbesten Software greifen, die eine einfache Bedienung und hübsche Designs verspricht. Einige Zeit später realisierst du dann aber, das du ein Produkt auf eine bestimmte Weise präsentieren möchtest oder sonst eine individuelle Anpassung möchtest, die der Hersteller nicht vorgesehen hat und auch nicht bereit ist für dich vorzunehmen, selbst wenn du dafür bezahlen würdest.

Bei der Auswahl eines Onlineshop Systems ist es deshalb wichtig zwischen geschlossenen und offenen Onlineshop Systemen zu unterscheiden. Geschlossen bezieht sich in diesem Zusammenhang auf proprietäre Onlineshop Systeme, deren Code nur vom Hersteller eingesehen und modifiziert werden kann. Du kannst vielfach auch nicht selbst entscheiden auf welchem Server in welchem Land die Software installiert ist.

Offen bedeutet, dass der Code frei verfügbar und offen eingesehen werden kann, so dass nicht nur der Hersteller diesen modifizieren und verbessern kann, sondern jeder, der mit dem Code in Berührung kommt. Du kannst die Software bei einer Hosting Firma deiner Wahl installieren (lassen) und dir bei zahlreichen Entwicklern und/oder Agenturen Hilfe holen, wenn du individuelle Anpassungswünsche hast. Am Anfang reichen oft die Standardfunktionen. Wenn ein Onlineshop erstellt wird und ins Rollen kommt, sind individuelle Anpassungen aber oft unausweichlich, um besser auf die Bedürfnisse deiner Kunden eingehen zu können.

Weitere Vorteile von offener Software

  • grössere Unabhängigkeit vom Hersteller (Stichwort: Vendor Lock-In)
  • grössere Innovation durch weltweite Entwickler Community
  • flexiblere Anpassungsfähigkeit durch offene Architektur

Was kostet es einen Onlineshop zu erstellen?

Proprietäre Onlineshop Systeme

Wenn du einen Onlineshop mit Shopify erstellst, bist du ab 29 USD monatlich am Start. Wenn du allerdings Geschenkgutscheine und professionelle Reports willst, liegst du bereits bei 79 USD monatlich. Wenn du von Drittanbietern berechnete Versandkosten in deinen Bestellvorgang integrieren möchtest, steigen die monatlichen Kosten bereits auf 299 USD. Der 24/7 Support auf Englisch ist bereits im kleinsten Abo enthalten, du bist aber dennoch komplett für deinen Do-It-Yourself Shop verantwortlich, wenn du nicht von einem Shopify Partner bzw. einer Shopify Agentur unterstützt wirst.

Bei Hostpoint kannst du deinen Onlineshop mit e.pages erstellen. Es sind keine technischen Kenntnisse notwendig und du kannst auch das Design bis zu einem gewissen Mass anpassen. Die monatlichen Kosten liegen bei CHF 49, 79 oder 99, je nachdem wieviele Produkte du in deinem Onlineshop einstellen, wieviele Sprachen du einsetzen und wieviele Produkttypen du verwenden möchtest. Ein Business Hosting im Wert von CHF 24.90/Monat ist in jedem Paket enthalten. Bei Fragen wendest du dich an den Hostpoint Support, bist aber bei spezifischen Onlineshop Problemen bei denen der Support überfragt ist, auf dich selbst oder einen auf e.pages spezialisierten Dienstleister angewiesen.

Bei Jimdo kostet ein Shop 20€/Monat bei jährlicher Abrechnung. PostFinance SmartCommerce schlägt mit CHF 24.50 monatlich und einmalig CHF 295 zu Buche. Ein weiterer Schweizer Onlineshop Anbieter, Smoolis, hat wiederum drei Pakete für 12, 24 oder 36 USD, bietet aber derzeit nur Stripe, Braintree and PayPal Express Checkout als Zahlarten an.

Der grosse «Vorteil» bei diesen proprietären Onlineshop Systemen ist die Kostenkontrolle. Hosting und Basis Support sind im Preis enthalten, alles andere machst du in der Regel selbst oder du hast jemanden in der Familie oder im Unternehmen, der sich darum kümmert, wenn du selbst keine Zeit dafür hast.

Offene Onlineshop Systeme

Ein «Nachteil» von offenen Shop Systemen wie PrestaShop, Shopware, Magento oder WooCommerce aus Sicht des Shop-Betreibers ist die Notwendigkeit eines Entwicklers oder einer Agentur. WooCommerce ist dabei als WordPress Plugin wohl am einfachsten zu installieren, die anderen Onlineshop Systeme brauchen aber oft sehr viel technisches Fachwissen, wenn sie selbst installiert werden. Um die Flexibilität dieser Shopsysteme nutzen zu können, muss man deshalb oft etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Zwar gibt es ausländische Entwickler und Agenturen, die mit günstigen Stundensätzen locken. Einen Schweizer Service bekommt man dafür aber in der Regel eher selten. Bei der Zusammenarbeit mit Entwicklern und Agenturen ausserhalb Europas tragen die kulturellen Unterschiede zudem oft zu Missverständnissen zwischen Entwicklern und Onlineshop Betreibern. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung und habe mich deshalb schon vor vielen Jahren entscheiden, vorwiegend mit einem deutschsprachigen Team zu arbeiten.

Meine Empfehlung für jemanden, der einen Onlineshop neu erstellen möchte und sich noch nicht ganz sicher ist in welche Richtung es gehen soll, ist deshalb WooCommerce.

WordPress kann bei den meisten Hosting Anbietern per Mausklick installiert werden. Das WooCommerce Plugin kann wiederum im WordPress Adminbereich ebenfalls per Mausklick installiert werden.

Obwohl WordPress bei jedem Wald- und Wiesen-Hoster lauffähig ist, sollte man in Kombination mit WooCommerce darauf achten, nicht das Billigste vom Billigen zu nehmen. Ein Onlineshop sollte so erstellt werden, dass er schnelle Reaktionszeiten aufweist, damit Kunden schnell zum Ziel kommen und nicht im Bestellvorgang oder gar vorher die Geduld verlieren und abspringen.

Wenn du deinen Onlineshop mit WooCommerce erstellst, hast du in der Grundausstattung einen funktionsreichen Onlineshop mit der gleichen Kostenkontrolle wie bei einem geschlossenen System, bewahrst dir aber die Freiheit zu einem späteren Zeitpunkt neue Funktionen zu integrieren. Du musst lediglich einen Entwickler oder eine Agentur finden, die zu deinem Budget passen. Ein gutes WooCommerce Hosting für einen kleinen Onlineshop erhältst du bereits ab CHF 10/Monat. Kostenlosen Support erhältst du in diversen deutsch- und englischsprachigen Online Foren. Kostenpflichtigen Support mit Schweizer Servicequalität erhältst du von einem Onlineshop Spezialisten wie Openstream.

Wie eingangs bereits erwähnt, schicke ich dir gerne kostenlos und unverbindlich einen Testzugang zu einem WooCommerce Testshop, damit du dir einen Überblick verschaffen kannst. Hinterlasse einfach einen Kommentar am Ende der Seite oder schicke mir eine Nachricht und ich werde mich umgehend bei dir melden.

7 Kommentare zu «Mit welcher Software erstelle ich am besten einen Online Shop?»

  1. Pingback: Was kostet ein Onlineshop – Openstream

  2. Danke für den sehr aufschlussreichen Beitrag!
    Ich bin ein grosser Fan von shopware.com. Nicht nur was die Flexibilität und Individualität und die vielseitige Einsetzbarkeit der Produkte angeht, sondern auch die Philosophie und die Werte der Firma sind hier zentral und Ausschlag gebend….

    1. Danke! Ja, in punkto SEO sehen wir das auch so. Für Magento gibt es bereits standardmässig einige SEO Funktionen und zahlreiche Extensions, um die Möglichkeiten zu verbessern. Bei WordPress und WooCommerce sollte man unbedingt ein gutes SEO Plugin nutzen, um z.B. individuelle Meta Titles und Meta Descriptions hinterlegen zu können.

  3. Besten Dank für den schönen Beitrag. Ich habe vor 3 Jahren einen Onlineshop erstellt und mich für Jimdo entschieden. Die Bedienung ist einfach und unkompliziert. Die Zeit die es braucht darf aber nicht unterschätzt werden. Viele Stunden wurden investiert. Jimdo hat ein paar Nachteile. Zum Beispiel kann der Kunde die Anzahl der zu bestellenden Artikel erst im Warenkorb bearbeiten. Bei den anderen Shop-Systemen kann meistens gleich von Beginn die Anzahl gewählt werden, die in den Warenkorb sollen. Bei Jimdo kann ich auch die IP-Adresse des Bestellers nicht sehen. Hierfür braucht es Extrasoftware wie Statcounter. Je nach Protokollierung ist das auch kostenpflichtig. Alles in allem war Jimdo für mich aber eine gute Wahl.

  4. Danke sehr für so interessante video. Ich möchte einen onlineshop in der Scweiz ofnen – handgefertiges strickwahren verkaufen von Lettland. Was konnte Sie mir raten? Ramona

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