Internationaler Tag des Fairen Handels

Gestern, am 11. Mai fand der Internationale Tag des Fairen Handels statt. Es gibt an diesem Tag und an weiteren Tagen im Mai dazu in der Schweiz mehrere Aktivitäten. Eine Auflistung aller Veranstaltungen zum World Fair Trade Day findest Du auf www.swissfairtrade.ch.

Mit diesem Artikel versuchen wir Dir die Achtsamkeit auf Fair Trade Labels nahezulegen.

Regional

Wir haben einen grossen Einfluss auf unsere Umwelt. Nicht nur Umweltverschmutzung, Kinderarbeit, Arbeitslosigkeit und Wirtschaft werden durch unsere Kaufentscheidungen beeinflusst, sondern auch unsere Gesundheit.

Das Schweizer Bundesamt für Umwelt gibt an, dass 3/4 der Umweltbelastung durch Schweizer Konsum im Ausland entsteht.

Durch das Fördern von lokalen Produkten, wird neben der Schweizer Wirtschaft auch die Umwelt massiv geschützt, da die Produktion lokaler Produkte an Umweltschutzbedingungen gebunden ist und auch der Anfahrtsweg von Produkten aus dem Ausland (vor allem Asien) eingespart wird.

Lokale Produkte stellen auch die Arbeitsbedingungen für die Produktion sicher. Produkte aus Asien und Süd-Amerika werden häufig unter schlechten Bedingungen produziert, was zu Gesundheitsschäden der dortigen Arbeiter und Kinderarbeit führt. Mittlerweile hat sich deswegen der Fair Trade Standard integriert, der gewährleistet, dass die Arbeitsbedingungen, der Lohn angemessen sind, auf Umweltschutz geachtet und Kinderarbeit verhindert wird.

Saisonal

Saisonales Einkaufen schützt die Umwelt massiv, denn z.B. Himbeeren müssen im Winter meist per Flugzeug eingeflogen werden, was zu einem hohen CO2 Footprint führt. Auch gibt es immer sowohl regionale und Produkte aus dem Süden (z.B. bei Äpfel), sprich Du kannst entscheiden, ob Du lieber regionale Produkte oder Produkte aus fernen Ländern kaufst. Hier spielt oft der Preis eine Rolle. Produkte aus armen Ländern sind billiger zu produzieren, was zu einem geringen Preis für den Endkunden führt, trotz der langen Anfahrt.

Ökologisch, regional einzukaufen ist meist teurer als Produkte aus armen südlichen Ländern zu erwerben. Doch beim Kauf von regionalen Produkten wird nicht nur die Umwelt geschützt, meist sind auch regionale Produkte gesünder, da sie höhere Standards einhalten und strengeren Kontrollen unterliegen. Dies betrifft vor allem Fleisch, welches in Massenproduktion eine ganz andere Qualität hat als von regionalen Bauern (eher nicht Grossbauern).

Fair Trade Produkte

Produkte die unter fairen Bedingungen produziert wurden sind nicht schwierig zu finden. In fast allen Supermärkten findest Du Produkte mit bekannten Labels.

Die beliebtesten Südprodukte der Schweizer bei denen DU auf Fair Trade achten solltest:

Schokolade

Schokolade wird in der Schweiz so viel gegessen wie nirgend wo, 11 kg pro Jahr beträgt der Pro-Kopf-Konsum, doch der Kakao stammt aus Ländern in der Nähe des Äquators, denn in der Schweiz kann er nicht wachsten. Um so wichtiger ist es, dass man auf Fair Trade Labels achtet.

Kaffee

Kaffee trinken gehört zum Alltag der meisten Schweizer, doch obwohl der Kaffeekonsum Jahr für Jahr steigt, können die Kaffeebauern kaum von ihrer Arbeit leben, da nur wenig Geld bei ihnen ankommt.

Mode

Unter unmenschlichen und unökologischen Bedingungen werden Kleider in Asien produziert, dies ermöglicht billige Kleider, nimmt aber die Ausnutzung von Arbeitern (darunter auch Kinder) in Kauf. Achte darauf, dass Deine Kleider unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen produziert wurden.

Früchte

Viele leckere Früchte von Ananas bis Avocados wachsen nicht in grossen Mengen in Europa und müssen deshalb per Flugzeug oder Schiff geliefert werden. Dass sorgt für einen hohen Treibhausgas-Ausstoss. Achte darauf, am besten saisonal einzukaufen und dass die Produkte aus weit entfernten Ländern per Schiff geliefert werden.

Getränke

Viele der alltäglichen Getränke die wir trinken stammen aus Europa, jedoch sind deren Zutaten möglicherweise aus anderen Ländern, dies betrifft vor allem Säfte. Achte hier auf Fair Trade.

Nüsse

Nüsse sind gesund, jedoch sind die Arbeitsbedingungen der Bauern häufig schlecht, vor allem da sie nicht vor Umweltschäden abgesichtert sind, die immer wieder zu Ernteausfällen führen. Die Wetterextreme durch den Klimawandel machen den Bauern zu schaffen. Durch den Kauf von Produkten mit Fair Trade Label stellst Du sicher, dass die Bauern abgesichert sind.

Kosmetik

Von Sheabutter, Kokosöl bis Mineralstaub enthalten Kosmetik-Produkte Inhalte aus dem globalen Süden. Dort müssen Kinder in Minen unter hoher Gefahr arbeiten. Auch hier gibt es Fair Trade Labels, wenn auch nur wenige.

Gold und Schmuck

Auch Gold wird in Minen teils unter gefährlichen Bedingungen und sehr geringem Lohn geschürft. Deshalb gibt es bei Edelmetallen und Schmuck auch Labels zum Fair Trade.

Fair Trade Labels

Labels, die die Nachhaltigkeit von Produkten aus dem globalen Süden garantieren gibt es viele. Sie garantieren verbesserte Arbeits- und Handelsbedingungen, faire Preise und nachhaltige Herstellungsprozesse.

Neben Fair Trade Labels gibt es Regional Labels, die eine regionale Herkunft garantieren. Auch die Bio Labels sind sehr verbreitet, sie geben vor, dass bei der Herstellung nur geringe Umweltbelastungen entstehen und auch weniger oder keine Pestizide/Spritzmittel eingesetzt werden. Es gibt Unterschiede zwischen den Bedingungen für ein Bio-Produkt in der EU und der Schweiz.

Bekannte Schweizer Labels

  • FAIRTRADE von der Max Havelaar-Stiftung
  • claro fair trade AG
  • gebana AG
  • Swiss Fair Trade in der DACH-Region

Swiss Fair Trade ist eine Vereinigung vieler Fair Trade Labels. Eine Übersicht aller Mitglieder und weiterer Fair Trade Labels findest Du auf www.swissfairtrade.ch

Fange an, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen und setze auf Fair Trade Produkte. Schütze die Umwelt und die Menschen, auch wenn es minimal teurer für Dich wird.

1 Kommentar zu «Internationaler Tag des Fairen Handels»

  1. Pingback: Gemeinsam für unser Klima – Openstream

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert