Personal Branding Monat 6/12 – Rückgang und der Start auf LinkedIn

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Sechs Monate sind geschafft. Ein halbes Jahr tägliche Kurzvideos auf TikTok, Instagram, YouTube Shorts und Facebook – seit September auch auf LinkedIn. Nach dem Höhenflug im August und einem einzelnen Video, welches fast 500 neue Follower generierte, war der September geprägt von einem deutlichen Rückgang der Reichweite. Und trotzdem fühlt es sich nicht nach Rückschritt an, sondern nach einer Phase der Konsolidierung.

Die Zahlen im Überblick

  • TikTok:
    • 29’000 Views (-70 %)
    • 602 Likes (-69 %)
    • 143 Kommentare (-52 %)
    • 106 Shares (-50 %)
    • Follower: 1025 (+110)
  • Instagram:
    • 9689 Views (+72 %)
    • 7076 erreichte Accounts
    • 96 Interaktionen (100 % über Reels)
  • YouTube Shorts:
    • 8488 Views (stabil)
    • Watchtime 19 h
    • +10 Abonnenten (insgesamt rund 70)
  • LinkedIn:
    • 3446 Impressions (+89 %)
    • 660 erreichte Mitglieder (+39 %)
    • 75 Engagements (+36 %)

Plattform-Analyse

TikTok: Meilenstein, Livestreams und Realitätsschub

Nach dem viralen Schwung im August folgte im September die Ernüchterung: weniger Reichweite, weniger Likes, weniger Kommentare. Trotzdem war dieser Monat besonders – weil der Kanal erstmals die 1 000-Follower-Marke überschritt und damit neue Funktionen wie TikTok Live freischaltete.
Ich habe im September meine ersten beiden Lives gemacht – eine neue Erfahrung, die sich deutlich direkter und persönlicher anfühlt als klassische Videos. Besonders spannend: Eine erste Anfrage für ein gemeinsames Live mit einem anderen Creator steht bereits – voraussichtlich im Oktober. Das zeigt, dass aus Reichweite langsam echte Vernetzung entsteht.

Instagram: Stetig, aber unspektakulär

Instagram legte bei den Views deutlich zu, doch das Followerwachstum bleibt verhalten. Die Reels bringen konstante Reichweite, Interaktionen entstehen meist außerhalb der Kommentare. Ich poste fast ausschließlich Kurzvideos; Stories probiere ich nur gelegentlich aus – trotz zahlreicher «Algorithmus-Tipps», die mehr Story-Aktivität fordern. Die meisten dieser Theorien klingen ohnehin eher nach Kaffeesatzleserei als nach fundierter Analyse.

YouTube Shorts: Beständigkeit ohne Ausschläge

Shorts sorgen weiterhin für eine konstante Grundreichweite. Das Format läuft stabil, auch ohne gezielte Optimierung. Kommentare bleiben selten, aber die Wiedergabezeit zeigt, dass die Inhalte vollständig angesehen werden. Das bestätigt: YouTube zieht eher stille Zuschauer an – weniger Gespräch, mehr Konzentration.

LinkedIn: Ein vielversprechender Start

Seit Anfang September poste ich dort regelmässig – und der Einstieg verlief überraschend positiv. Impressions und Engagement sind im Vergleich zum Vormonat stark gestiegen. Themen rund um KI, Open Source und digitale Ethik scheinen hier auf ein Fachpublikum zu treffen, das wirklich liest, nachdenkt und kommentiert.

Auffällig ist die deutlich längere Watchtime im Vergleich zu TikTok oder YouTube Shorts. Auch wenn es bisher nur ein, zwei echte Diskussionen gab, wirken die Aufrufe dort bewusster – weniger flüchtig, mehr inhaltlich.

Learnings im September

  • Reichweite ist kein Gradmesser für Fortschritt. Der Rückgang auf TikTok war deutlich, aber er bedeutet nicht Stillstand – nur, dass die virale Welle vorbei ist.
  • Routine trägt. Auch ohne spektakuläre Peaks entsteht durch tägliche Präsenz ein Fundament, auf dem sich langfristig etwas aufbauen lässt.
  • LinkedIn öffnet neue Türen. Die Plattform fühlt sich erwachsener an, weniger getrieben von Trends, mehr von Inhalten.
  • Livestreams schaffen Nähe. Die ersten TikTok Lives haben gezeigt, wie direkt das Format wirkt – weniger Reichweite, aber mehr Tiefe.
  • Algorithmus-Theorien bleiben Hypothesen. Ich halte mich lieber an Daten und Beobachtungen als an Ratschläge, die «den Algorithmus austricksen» sollen.

Fazit

Der sechste Monat markiert keine neuen Rekorde, aber Stabilität – und neue Formate. Nach dem Durchbruch im August war ein Rückgang fast unvermeidlich, doch TikTok hat mit den ersten Lives und der 1 000-Follower-Marke ein neues Kapitel eröffnet. LinkedIn entwickelt sich parallel zu einem relevanten Ort für Fachthemen, und die tägliche Routine bleibt das Rückgrat des Ganzen.

Ein halbes Jahr ist vorbei. Und das Gefühl bleibt: Dieses Experiment ist noch lange nicht am Ende – es verändert nur gerade die Form.

Vorherige Monate

  1. Personal Branding Monat 1 – Cringe, KI-Avatare und der Versuch, echt zu sein
  2. Personal Branding Monat 2 – Zwischen Routine, Reichweite und Realität
  3. Personal Branding Monat 3 – Durchhalten, Zweifeln, Weitermachen
  4. Personal Branding Monat 4 – Plattformen, Performance und Perspektiven
  5. Personal Branding Monat 5 – Reichweite, Routinen und ein Durchbruch