Personal Branding, dritter Monat – Durchhalten, Zweifeln, Weitermachen

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Im dritten Monat meines Personal Branding-Experiments wurde es still – innerlich. Keine Euphorie wie im ersten Monat. Keine analytische Neugier wie im zweiten. Sondern Tage, an denen ich keine Ahnung hatte, was ich posten soll. Ich habe mir vorgenommen, ein Jahr lang täglich ein Kurzvideo zu veröffentlichen – und ich habe es auch im dritten Monat geschafft. Aber manchmal nur mit sehr viel innerer Überwindung.

Die Zahlen – YouTube legt zu, Facebook bleibt schwach

YouTube Shorts

  • knapp 21’000 Aufrufe – allerdings ist hier ein Werbevideo mit 5.200 Views enthalten. Abzüglich dieser bezahlten Reichweite bleiben rund 15’700 organische Aufrufe.
  • 95,6 Stunden Wiedergabezeit
  • +5 Abonnenten (aktuell 46)

Besonders erfreulich: Mehrere Videos haben die 1’000-View-Marke deutlich überschritten, darunter:

  • Warum gutes Design sich zuerst falsch anfühlt – 2’000 Views
  • 75 % entscheiden in Sekunden, ob du glaubwürdig bist – 1’500 Views
  • Das unterschätzte SEO-Tool für deine Website – 1’500 Views
  • Qualität ist nicht, was du denkst – 1’400 Views
  • TikTok erklärt den Algorithmus selbst – 1’300 Views
  • Apple bringt Foundation Model auf Gerät – 1’300 Views
  • Ohne Impressum wirkt deine Website schnell unseriös – 1’000 Views

Fazit: YouTube Shorts entwickelt sich zur tragenden Säule. Die Plattform belohnt Konstanz, Klarheit in der Kommunikation – und offenbar auch Inhalte, die verschiedene Themen rund um Tech, KI und digitale Ethik aufgreifen, selbst wenn sie noch keiner klaren Nische zuzuordnen sind.

Instagram Reels

  • knapp 7’700 Views
  • 85,9% der Views kamen von Nicht-Followern
  • Top-Videos mit 1’300 bis 1’400 Views
  • 43 engagierte Accounts, aber wenig Kommentare oder Shares

Fazit: Instagram bleibt solide. Die Reichweite ist stabil, viele Videos erzielen mittlere vierstellige Aufrufzahlen – doch die Interaktion bleibt gering.

TikTok

  • 15’000 Videoaufrufe im Juni
  • 123 Likes, 45 Kommentare, 2 Shares
  • 103 Follower (leicht gestiegen)

Fazit: TikTok bleibt die Plattform mit der höchsten Interaktion. Die Kommentarspalten sind lebendig – was manchmal Fluch und Segen zugleich ist. Pointierte Themen wie KI und digitale Verantwortung ziehen Aufmerksamkeit an, aber auch Polarisierung.

@openstream.ch

Der Content-Schubladendenker

♬ Originalton – Openstream
@openstream.ch

Ohne Impressum wirkt deine Website schnell unseriös.

♬ Originalton – Openstream

Facebook

  • 912 Aufrufe (ein Plus von 167 %)
  • 2 Interaktionen, –1 Follower

Fazit: Facebook ist sichtbar, aber nicht relevant. Der Kanal wirkt wie im Stand-by-Modus – mit minimalem Impact.

Sichtbarkeitsentwicklung nach 3 Monaten

Knapp 40’000 Views im dritten Monat. Im zweiten waren es knapp 41’500 Views, im ersten knapp 36’000 Views. Also kleiner Rückgang bei der Sichtbarkeit auf allen vier Plattformen.

Follower-Entwicklung nach 3 Monaten

  • TikTok: 103 (+18)
  • YouTube: 46 (+5)
  • Instagram: 352 (+7)
  • Facebook: 199(-1)

In einer algorithmusgetriebenen Welt zählen Views kurzfristig mehr – aber Follower zeigen, ob Inhalte wirklich andocken und eine Community entsteht. Da hat’s wohl definitiv noch Luft nach oben.

Der mentale Teil: Cringe, Zweifel, Zähne zusammenbeissen

Die Technik war kein Hindernis. Ich arbeite weiterhin mit DaVinci Resolve, erstelle Untertitel mittlerweise auch in Davinci und versuche meiner Kreativität freien Lauf zu lassen bei den Übergängen, Sound Effekten und natürlich beim Erstellen der Videoskripte.

Ich hatte mehrere Tage, an denen ich mein eigenes Gesicht nicht mehr sehen konnte. Die Motivation war an manchen Tagen im Keller. Die Aufrufe kamen, ja. Aber der grosse «Durchbruch» blieb aus. Kein virales Wachstum, kein über Nacht explodierender Account. Und trotzdem: Ich habe weitergemacht.

Gerade das war vielleicht das wichtigste Learning dieses Monats: Nicht aufhören, wenn’s schwerfällt.

Was als Nächstes kommt

Im vierten Monat werde ich die 100-Videos-Marke knacken. Ein guter Moment, um zum ersten Mal genauer hinzuschauen: Welche Inhalte funktionieren warum? Welche Formate lohnen sich weiterzuentwickeln?

Ich möchte den Algorithmus aber nicht überanalysieren. MrBeast hat sieben Jahre lang gepostet, bevor seine Inhalte wirklich sichtbar wurden. Wir unterschätzen oft, wie lange es dauern kann, bis man wirklich guten Content produzieren kann – inhaltlich, technisch und im eigenen Ausdruck.

Qualität bedeutet nicht Perfektion. Sie bedeutet: Relevanz. Klarheit. Resonanz.

Kein Hype. Kein Burnout. Aber echte Arbeit.

Nach drei Monaten bin ich nicht viral gegangen. Ich habe keine riesige Community aufgebaut. Aber ich habe 90+ Videos produziert, dazugelernt – über Plattformlogiken, über Storytelling, über Videobearbeitung.

Der dritte Monat war nicht glamourös. Er war nicht leicht. Weiter geht’s.


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