Marketing groovt – M4Music und OMR Festival

«Live Acts & Marketing» und «Online-Marketing & Live Acts», so könnte man die beiden Festivals auf einen Nenner bringen, auf denen sich meine Tochter und ich am Wochenende so herumgetrieben haben. Sie war mit ihrer Hip-Hop-Crew, einer der Live Acts auf dem OMR (Online Marketing Rockstars) Festival, ich besuchte das M4Music (Festival, Conference & Demotape Clinic) im Schiffbau in Zürich. Auf 7 Bühnen präsentierten sich dort über 40 Künstler & Bands, es gab Talks zu Themen und Herausforderungen der Schweizer Musikbranche und vieles mehr.

Witzige Schnittstellen beider Festivals:
Björn Beneditz, künstlerischer Berater und Performer bei Deichkind, zeigt in Zürich einen kleinen Ausschnitt aus dem Konzert mit Tupac als Hologramm und Snoop Dogg, als Beispiel wie Virtual Reality künftig Einfluss in der Musikszene nimmt. Auf der OMR, bringt Lars Ulrich der Drummer von Metallica ebenfalls das Thema zur Sprache. Am Abend rocken Deickind die Aftershow Party der OMR in Hamburg.

Während in Hamburg die Experten unter anderem über Reichweite und Methoden unterschiedlicher Mobile-Plattformen informieren (Weltweite Nutzer: Whatsapp 1,5 Mrd, Instagram 800 Mio, Snapchat 300 Mio, Musically 250 Mio,…), diskutieren sie in Zürich über die unterschiedlichen Streaming- und Online-Archive (Youtube 1Mrd, Spotify 160 Mio,…).

Chancen im digitalen Musikbusiness

v.l.n.r. Fabian Niggemeier (Senior Legal Counsel SUISA), Lorenz Haas (Managing Director IFPI), Dennis Hausamman (CEO & Bro-Founder iGroove), Nina Havel (Moderatorin)

In einem Talk zum Thema Streaming schildert Dennis Hausamman sehr eindrücklich am Beispiel Rap, wie sich durch die Reichweite der Output vervielfachen kann. Ein Song bekommt in unterschiedlichen Playlists ganz andere Beachtung. Die Liste «Schwiizrap» hat 9k Follower, mit «Rap Caviar» einer Playlist der USA beträgt die Reichweite mit 9 MIO. Im Diagramm sieht das so aus s. Abb.. Nutzer, die einen Künstler neu entdecken, hören sich zudem oft seine älteren Veröffentlichungen an. Gewinner sind die, die viel Content haben. 

Aggregator, Kuratoren und Multiplikatoren, die Tür- oder gar Toröffner, sind interessanter denn je und doch ist auch der eigene Effort bezüglich Reichweite wichtig. Je grösser die Fangemeinde bereits ist umso grösser sind auch die Chancen im Playlist Pitching zum Zug zu kommen.

Es gab spannende Details zu Einkünften für den Künstler pro User, die im Abo-Streaming höher sind als bei Youtube. Dennoch ist Youtube DER Kanal um seine Reichweite zu vergrössern. Bei einem Release kann es also eine gute Taktik sein, zuerst das Video auf Youtube, zu publizieren und damit sichtbar zu sein um kurz darauf den Titel ins Streaming zu bringen und dort zu monetarisieren.

DYI

Weitere Talks und Statements aus dem Bereich Musik-Management sind ebenfalls sehr aufschlussreich gewesen.

Do it yourself ist im Trend, was nicht heisst, alles allein zu machen sondern das Heft in der Hand zu behalten, mit passenden Partner zusammenzuarbeiten und darin flexibel zu bleiben. Wer das mit Herz tut, hat die Möglichkeit sein eigenes Ding zu machen und dabei auf die Erfahrung und den Support von erfolgreichen Partnern zu bauen. Man lässt sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen und kann sich dennoch auf seinen eigenen Kompetenzbereich konzentrieren. Der Markt wird dynamischer und diverser. Der eine setzt bei Realeses auf AdWords, im nächsten Fall ist Merchandising über den eigenen Webshop eine besonders gute Einnahmequelle. Es macht immer wieder Spass über den eigenen Tellerand zu schauen und Ideen zu pflücken.

Dirty Sound Machine

Am Abend kamen auch meine Kollegen den weiten Weg über die Strasse, von der einen zur anderen Seite der Hardbrücke. Sie hatten sich den Tag über gemeinsam mit weiteren Magento 2 Enthusiasten mit Jisse Reitsma, dem Magento 2 Experten zur Fortbildung getroffen.

Nice!

Ich hoffe, dass OMR und M4Music Festival im nächsten Jahr zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden, damit ich 2019 beide mitnehmen kann.

Fotos © Alessandro Della Bella | Ennio Leanza
Titelbild: Meimuna

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