Web3 reift: Wie aus Hype tatsächlich Substanz werden kann

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PAID ist eine Krypto-native Investment-Plattform, die es ermöglicht, sowohl in Utility-Token-Launches als auch in echte Equity-Deals zu investieren – ganz einfach mit USDC oder USDT, also mit gängigen Stablecoins, ohne komplizierte Banküberweisungen. Während Plattformen wie Robinhood, Revolut oder Trade Republic zwar einen niederschwelligen Einstieg in Aktien, ETFs (Exchange Traded Funds) oder auch Kryptowährungen bieten, bleibt der Zugang meist oberflächlich: Man steigt in bereits etablierte Werte ein, wenn die Bewertungen hoch und die Chancen auf aussergewöhnliche Renditen gering sind. PAID hingegen öffnet Türen, die bisher institutionellen Investoren vorbehalten waren – den frühen Zugang zu Startups, die das Potenzial haben, ganze Märkte zu verändern.

Genau an diesem Punkt knüpfte auch das Crypto Mondays x SheFi Meetup in Barcelona an. Dort ging es um die Kernfrage, wie Web3-Projekte über Community, Branding und Transparenz hinaus wachsen können – und wie aus Hype tatsächlich Substanz wird.

Vom Launchpad zur Kapitalbildung

Xena Chernikova, CMO (Chief Marketing Officer) bei PAID, beschrieb, warum das Launchpad-Modell mit seinen 50x- oder 100x-Erwartungen nicht mehr trägt. PAID setzt stattdessen auf langfristige Kapitalbildung: geprüfte Startups, klare Investment-Memos, transparente Terms und die Möglichkeit, sowohl über Token als auch über Equity einzusteigen. Die Idee: Anleger sollen nicht in erster Linie auf den schnellen Ausstieg nach einem TGE (Token Generation Event) hoffen, sondern in substanziellen Projekten mit mehrjähriger Perspektive investieren können.

PAID AI Agent Ecosystem

Community als Stakeholder

Ein zentrales Thema des Abends war die Rolle der Community. In Web2 war sie oft Beiwerk, in Web3 ist sie Teil des Systems. Bei PAID wird das besonders greifbar: Die Community ist nicht nur Publikum, sondern trägt zur Validierung bei, diskutiert Deals und profitiert direkt von fairen Konditionen. Selbst die Gebührenstruktur ist partizipativ gestaltet – wer PAID-Token stakt, kann die Carry Fee, also die Erfolgsprovision, bis auf null reduzieren.

Branding, das Wandel aushält

Natalie Rodic Marsan brachte es auf den Punkt: Branding ist nicht Logo oder Farbwelt, sondern die strategische Grundlage für jedes Projekt. Genau deshalb kann PAID seine Rolle vom Launchpad hin zur Kapitalbildungs-Plattform neu definieren, ohne die eigene Identität zu verlieren. Das Markenversprechen – Zugang zu den besten kommenden Startups – bleibt bestehen, auch wenn sich die Produktlogik weiterentwickelt.

Transparenz und Post-Hype-Strategien

Hype, da waren sich alle einig, ist unvermeidlich – aber er reicht nicht. Entscheidend ist, was nach dem TGE passiert. Plattformen wie PAID schaffen hier Vertrauen durch nachvollziehbare Prozesse, klare Kommunikation und Partnerschaften mit etablierten Playern im Ökosystem. Wer Wachstum ernst meint, baut Brücken von kurzfristigen Peaks hin zu langfristiger Substanz.

Inklusiver Zugang als Wachstumsstrategie

Moderiert wurde das Panel von Paloma Soria Brown, die nicht nur SheFi Spain leitet, sondern auch als Ambassador für Base aktiv ist. SheFi wurde 2020 von Maggie Love gegründet und ist heute mit über 12’000 Mitgliedern weltweit vertreten – darunter auch ein wachsendes Chapter in Barcelona. Das Ziel: Frauen und non-binäre Menschen auf ihrem Weg von Web2 in Web3 zu begleiten, ihnen praktische Skills zu vermitteln und sie beim Aufbau einer Karriere in dieser neuen Branche zu unterstützen.

Der Ansatz von SheFi ist bewusst praxisnah: In vierteljährlichen Kohorten lernen Teilnehmende, wie man Wallets sicher einrichtet, Smart Contracts versteht, in DAOs (Decentralized Autonomous Organizations, also dezentralen autonomen Organisationen) aktiv wird oder selbst Produkte im Web3-Umfeld aufbaut. Neben der technischen Seite geht es auch um Finanzbildung – ein Thema, das historisch Frauen besonders oft ausgeschlossen hat. So versteht sich SheFi nicht nur als Bildungsprogramm, sondern als Community, die Türen öffnet und für mehr Diversität in einem Ökosystem sorgt, das noch immer von einer homogenen Gründerszene geprägt ist.

SheFi zeigt, dass Wachstum im Web3 mehr ist als Kapital und Technologie. Es geht auch darum, neue Stimmen und Talente einzubeziehen, Wissen zu vermitteln und Barrieren beim Einstieg abzubauen. So wird Inklusivität zu einem entscheidenden Faktor für nachhaltiges Wachstum – nicht zu einem Randthema.

Regulatorik als Rückenwind

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Frage, wie sich die regulatorischen Rahmenbedingungen entwickeln – und was das für Wachstum bedeutet. Auf globaler Ebene wird MiCA (Markets in Crypto-Assets) in Europa oft als Blaupause genannt, in den USA rücken ETFs und SEC-Initiativen (Securities and Exchange Commission) das Thema stärker ins Rampenlicht.

Mit der Schweizer Brille betrachtet zeigt sich jedoch ein interessantes Gegenmodell: Die Schweiz gilt seit Jahren als Krypto-freundlicher Standort. Die FINMA (Eidgenössische Finanzmarktaufsicht) hat klare Regeln für Token-Kategorien definiert, das Crypto Valley Zug hat zahlreiche Startups angezogen, und Banken wie die SEBA oder Sygnum sind international bekannte Vorreiter im regulierten Krypto-Banking. Gleichzeitig ziehen auch etablierte Häuser wie die Swissquote oder die PostFinance nach und machen Krypto-Investments für den Mainstream zugänglich.

Für Plattformen wie PAID bedeutet das zweierlei: Einerseits entsteht mehr Rechtssicherheit, die institutionelle Investoren anzieht und neue Märkte öffnet. Andererseits müssen sich Projekte auch daran messen lassen, wie transparent und compliance-fähig sie arbeiten. Genau hier liegt die Stärke von PAID – eine Brücke zwischen Krypto-Native und traditionellen Strukturen zu schlagen, die den Schweizer Anspruch an Stabilität und Seriosität ebenso erfüllt wie den globalen Bedarf an Effizienz und Innovation.

Fazit

PAID steht für die Reifung von Web3: weg von kurzfristigen Spekulationen, hin zu nachvollziehbarer Kapitalbildung. In Kombination mit den Lektionen aus dem Meetup – Community als Stakeholder, Branding als strategische Basis, Transparenz als Vertrauensanker und Inklusivität als Wachstumsstrategie – zeigt sich ein Weg, wie aus Hype tatsächlich Substanz werden kann.

Beitragsbilder von Nick Weisser