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Wer einen Online-Shop aufbauen will, steht früher oder später vor der Frage: Welches Shop-System passt am besten zu meinem Vorhaben? Die Auswahl ist gross – von einfachen Baukastensystemen bis hin zu hochgradig anpassbaren Open-Source-Lösungen. Die Wahl beeinflusst nicht nur den Start, sondern auch die langfristige Skalierbarkeit, die Wartung und die Gesamtkosten des Projekts.
Ein zentraler Unterschied liegt in der Lizenzform: Open-Source-Systeme wie WooCommerce, Magento, PrestaShop oder Drupal Commerce sind quelloffen. Das bedeutet, sie können kostenlos genutzt und individuell angepasst werden – technisches Know-how vorausgesetzt. Man erhält volle Kontrolle, trägt aber auch die Verantwortung für Hosting, Sicherheit und Updates. Diese Systeme sind besonders bei Agenturen und Entwickelnden beliebt, die massgeschneiderte Lösungen benötigen.
Proprietäre Systeme wie Shopify, Wix, Squarespace oder Webflow bieten hingegen eine schlüsselfertige Lösung aus der Cloud. Sie sind einfacher zu bedienen, benötigen keine eigene Serverinfrastruktur und punkten mit integriertem Support. Dafür gibt es Einschränkungen bei der Individualisierung und Abhängigkeit vom jeweiligen Anbieter. Welche Art von System besser geeignet ist, hängt stark von den eigenen Ansprüchen, Ressourcen und Zielen ab.
Im gesamten Internet
Wenn man das gesamte Web betrachtet, hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. 2016 führte WooCommerce noch klar die Liste der weltweit am meisten genutzten Shop-Systeme an, gefolgt von OpenCart, Magento und Shopify. Heute hat sich das Blatt gewendet: Shopify steht nun an der Spitze – mit einem einfachen Setup, starker Performance und einem enormen App-Ökosystem, das besonders für kleine bis mittelgrosse Shops attraktiv ist.
Auch Anbieter wie Wix Stores, Squarespace oder Ecwid haben stark aufgeholt. Sie sprechen vor allem Zielgruppen an, die nach schnellen, unkomplizierten Lösungen suchen – oft ohne technisches Vorwissen. Systeme wie OpenCart und PrestaShop sind weiterhin beliebt bei Entwickelnden, die mehr Kontrolle benötigen. Magento hingegen wurde in vielen Fällen von leichter zu wartenden Alternativen verdrängt.
- Shopify
- Wix Stores
- WooCommerce
- Squarespace Add to Cart
- Ecwid
- OpenCart
- PrestaShop
- Lazada
- Cafe24
- Magento
In den Top 10k
Ein Blick auf die 10’000 meistbesuchten Websites weltweit zeigt: Shopify führt das Feld klar an. Direkt dahinter folgt Amplience, ein Headless-CMS, das besonders im Enterprise-Bereich für die Verwaltung komplexer Inhalte eingesetzt wird. Magento behauptet sich auf Platz 3 – ein Hinweis darauf, dass es nach wie vor grosse, anspruchsvolle Shops gibt, die auf das leistungsstarke Open-Source-System setzen.
WooCommerce, Shopify Plus und Squarespace Add to Cart belegen die mittleren Plätze. Das zeigt: Auch in der Topliga setzen viele Unternehmen auf skalierbare, aber dennoch zugängliche Plattformen. Am unteren Ende der Top 10 finden sich Wix Stores, Salesforce Commerce Cloud, Webflow Ecommerce und Demandware – alles Systeme mit spezifischen Vorteilen, etwa im Bereich Designfreiheit, Cloud-Integration oder Corporate Commerce. Diese Vielfalt spiegelt die unterschiedlichen Anforderungen und Strategien der grossen Player im E-Commerce wider.
- Shopify
- Amplience
- Magento
- WooCommerce
- Shopify Plus
- Squarespace Add to Cart
- Wix Stores
- Salesforce Commerce Cloud
- Webflow Ecommerce
- Demandware
In der Schweiz
In der Schweiz liegt Wix Stores an der Spitze – ein deutlicher Hinweis darauf, wie beliebt einfache Baukastensysteme für kleinere Shops und lokale Unternehmen sind. Shopify folgt dicht dahinter und bietet als leistungsstärkere Alternative mehr Skalierbarkeit und internationale Anbindung. Auf Platz 3 überrascht Ecwid, das sich als flexible Lösung zur Shop-Integration in bestehende Websites positioniert – etwa für Nutzerinnen und Nutzer von CMS wie WordPress oder Joomla.
WooCommerce, Squarespace Add to Cart und PrestaShop belegen solide Mittelplätze und zeigen, dass sowohl einfache als auch technisch anspruchsvollere Lösungen gefragt sind. Webflow Ecommerce steigt ebenfalls auf, vor allem bei designorientierten Projekten. Magento, einst Marktführer, rangiert nur noch auf Platz 8, gefolgt von ePages und Drupal Commerce – zwei Systemen, die eher im Longtail spezialisierter Projekte auftauchen. Die Shop-System-Landschaft in der Schweiz ist also vielfältig – mit klarer Tendenz zu leichter bedienbaren Tools.
- Wix Stores
- Shopify
- Ecwid
- WooCommerce
- Squarespace Add to Cart
- PrestaShop
- Webflow Ecommerce
- Magento
- ePages
- Drupal Commerce
In Österreich
In Österreich liegt Wix Stores ebenfalls auf Platz 1 – ein deutliches Zeichen dafür, dass einfache, cloudbasierte Lösungen auch hier den Ton angeben. Auf Platz 2 folgt Shopify, das dank seiner internationalen Ausrichtung und der Vielzahl an verfügbaren Apps und Integrationen auch im DACH-Raum an Popularität gewonnen hat. WooCommerce bleibt ebenfalls stark vertreten und punktet bei WordPress-Nutzenden mit voller Kontrolle und Erweiterbarkeit.
Ecwid zeigt sich als leichtgewichtige Alternative, die sich nahtlos in bestehende Seiten integrieren lässt. Auffällig ist, dass Magento in Österreich noch weiter verbreitet ist als in der Schweiz – wohl durch bestehende grössere Shop-Projekte. Shopware, PrestaShop, Gambio und JTL-Shop bedienen vor allem KMU, die individuelle Anforderungen haben oder sich an rechtliche Standards im deutschsprachigen Raum anpassen müssen. Drupal Commerce rundet die Liste als CMS-basierte Lösung für komplexe Projekte ab.
- Wix Stores
- Shopify
- WooCommerce
- Ecwid
- Magento
- Shopware
- PrestaShop
- Gambio
- JTL-Shop
- Drupal Commerce
In Deutschland
In Deutschland steht Shopify an der Spitze – ein klarer Beweis dafür, wie stark sich das kanadische Shopsystem auch im deutschsprachigen Raum etabliert hat. Wix Stores und Ecwid folgen direkt dahinter und unterstreichen den Trend zu leicht bedienbaren, cloudbasierten Lösungen, die vor allem für kleine Unternehmen attraktiv sind. Auch WooCommerce hält sich gut, insbesondere bei Nutzenden, die bereits mit WordPress arbeiten und maximale Anpassbarkeit schätzen.
In der zweiten Hälfte der Liste tauchen mehrheitlich Systeme auf, die stark auf den deutschen Markt zugeschnitten sind. Shopware überzeugt mit Flexibilität und starker Community, während ePages, JTL-Shop und Gambio für Händler relevant sind, die Wert auf deutsche Rechtskonformität und lokale Features legen. Squarespace Add to Cart zeigt zudem, dass Designorientierung auch im E-Commerce zählt. Magento komplettiert die Liste – einst Marktführer, heute vor allem noch bei bestehenden Grossprojekten im Einsatz.
- Shopify
- Wix Stores
- Ecwid
- WooCommerce
- Squarespace Add to Cart
- Shopware
- ePages
- JTL-Shop
- Gambio
- Magento
Fazit
Die Zahlen zeigen: Es gibt nicht das eine perfekte System – sondern viele verschiedene Ansätze, je nach Zielgruppe, Unternehmensgrösse und digitaler Reife. Während Shopify und Wix weltweit dominieren, setzen viele grössere oder technisch orientierte Unternehmen weiterhin auf flexible Lösungen wie WooCommerce oder Magento. Die regionale Verteilung zeigt zusätzlich, wie stark kulturelle und wirtschaftliche Faktoren die Wahl des Shop-Systems beeinflussen.
Ein interessanter Vergleich hilft beim Einordnen: Shop-Systeme sind wie Automarken. Manche sind unkompliziert, wartungsarm und sofort startklar – wie ein Kleinwagen mit Automatik. Andere sind komplexer, leistungsfähiger, aber erfordern mehr Know-how – wie ein Sportwagen mit Schaltgetriebe. Wichtig ist weniger, welches System «objektiv besser» ist, sondern welches zur jeweiligen Ausgangslage und Strategie passt.
Ob Open Source oder proprietär, ob Einsteiger oder erfahrene Agentur: Mit jedem System lässt sich ein erfolgreicher E-Commerce aufbauen – vorausgesetzt, die Umsetzung ist sauber und durchdacht. Am Ende zählt nicht nur das Werkzeug, sondern wie gut es genutzt wird. Wer sich mit den Eigenheiten seines Systems vertraut macht, regelmässig wartet und anpasst, wird auf lange Sicht Erfolg haben – ganz gleich, ob mit Shopify, WooCommerce oder einem der vielen anderen Systeme.
Quellen
- Beitragsbild von Natalia Blauth
- Rankings von BuiltWith®
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