Webanalyse – was wird wie getrackt?

Webanalyse oder auch Tracking sind Begriffe, die im e-Commerce zum alltäglichen Sprachgebrauch zählen. Dennoch ist es häufiger der Fall, dass nicht ganz klar ist, was hier erfasst wird oder erfasst werden soll und wie man die entsprechenden Tools korrekt einbindet.

Zu diesem Thema hat Julian Kleinknecht von conversionboosting.com eine Checkliste verfasst, die Hilfestellung gibt: Webanalyse, Implementierung und Konfiguration.

Bevor wir konkret zur Checkliste kommen, werfen wir erst einen Blick auf das bei unseren Kunden gängigste Webanalyse-Tool: Google Analytics. Für unsere Shopsysteme Magento, WooCommerce und Shopware gibt es die Schnittstellen dazu von Haus aus oder aber eine Reihe von kostenlosen Erweiterungen, die die Implementierung vereinfachen.

Tipps zur Implementierung

Den Tracking Code, den man von Google Analytics bekommt, wenn man ein neues Projekt anlegt, kopiert man am besten in ein seitenübergreifendes Template. Die Alternative wäre die vom Shopsystem vorgesehene Schnittstelle, die meisten schon die gängigsten Einsatzbereiche abdeckt. Gerade bei den Shopsystemen bedeutet dies u.a. auch das sog. e-Commerce Tracking. Dazu aber gleich mehr.

Wichtig sind unter anderem – und das erwähnt auch Julian explizit – dass der Tracking Code auf allen Seiten vorhanden sein muss. Er darf aber nur genau einmal pro Seite im Quelltext auftauchen, sonst werden die Messergebnisse durch Verdoppelung verfälscht. Ergo: entweder den Code in ein übergeordnetes Template einfügen ODER die bequeme Schnittstelle nutzen. Beides ist nicht ratsam.

Tipp für Google Chrome User: laden Sie sich den Google Tag Assistant als Extension für den Browser, um den Trackingcode Status auf Ihrer Webseite zu überprüfen.

Datenübersicht der Webanalyse mit Google Analytics
Datenübersicht der Webanalyse mit Google Analytics

Profile und Nutzerverwaltung

Wir bei openstream lassen uns in der Regel bei unseren Kunden als zusätzliche Benutzer in Google Analytics freischalten. Wir verwalten also keine Kundenaccounts zentral. Ebensolche Tipps und Anregungen für die Arbeit im Team liefert Julian im zweiten Teil der Checkliste. Besonders hervorzuheben ist der Hinweis auf das Rohdatenprofil. Wenn in Analytics Datenfilter gesetzt werden, sollte das nur innerhalb eines Unterprofils stattfinden. Ansonsten werden ab dem Zeitpunkt der Filtersetzung die gefilterten Daten nicht mehr zur Verfügung gestellt.

Verknüpfungen mit anderen Tools

Um Besucherquellen entsprechend bewerten zu können und auch Budgetentscheidungen exakt treffen zu können, sollte man möglichst gut über seine Besucherquellen Bescheid wissen. Insofern liegt es nahe, das Analytics Konto mit den Google Webmastertools für die Suchmetriken und den Google Adwords für die bezahlten Kampagnen zu verknüpfen. Die Checkliste liefert auch hier interessante Ansatzpunkte über Dinge wie Social Media Auswertung, Channelgruppierungen und vieles mehr.

Einstellungen zum Besucherverhalten

Von den vielen sehr guten Anregungen der Checkliste sei hier nur eine erwähnt: die Gruppierung von Seiten innerhalb eines Shops. So lassen sich auch Auswertungen auf Kategorie-Ebene durchführen oder bei einer Gruppierung nach Seitenarten auch der Besucherfluss von Artikelseiten zu Kategorieseiten und Warenkorb nachverfolgen.

Conversions erfassen

Das e-Commerce Tracking dürfte eines der wichtigsten Elemente für Shopbetreiber sein. Damit steht und fällt die Erfolgsbeurteilung. Spannend sind auch weitere Massnahmen wie der Conversion Trichter, der eine große Hilfe für die Abbruch-Analyse sein kann. Aber abseits der isoliert auf den Verkauf bezogenen Kennzahlen sind auch Daten über andere Ziele mitunter relevant, zum Beispiel die Leadgenerierung. Dabei kann man weiterhin unterscheiden, woher der Lead kommt, z.B. Kontaktformular, Newslettereintrag, Kundenkonto angelegt, usw. Auch hierbei liefert die Checkliste spannende Ansätze und Ideen, wie man ein gutes Tracking noch weiter verbessern kann.

Die richtigen Fragen stellen

Da dieser Beitrag nebst Wissensvermittlung und Anregung zur Beschäftigung mit dem Thema Webanalyse auch eine Beurteilung der Checkliste von Julian sein soll, komme ich nun zum Fazit: es werden die richtigen Fragen gestellt. Die Checkliste liefert definitiv sehr gute Ansatzpunkte für eine Optimierung der Webanalyse. Allerdings sollte man sich im Thema schon grundlegend auskennen und bereit sein, für den einen oder anderen Input das Google Hilfecenter oder die Google Suche zu Rate zu ziehen. Selbstverständlich kann eine Checkliste nicht für jeden Anhaltspunkt auch gleich die Anleitung zu dessen Umsetzung liefern. Das muss sie aber auch nicht.

Schreiben Sie mir gerne als Kommentar, in wie weit Sie sich mit Webanalyse auseinander setzen oder welche eigenen Filter- und Auswertungsmöglichkeiten Sie für Ihr Webprojekt schon nutzen.

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