Wenn man sich die verschiedenen Blog Artikel zum Thema Umstellung des Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) durchliest steht dort zwar, dass diese seit der Einführung des Euros im Jahre 2002 eines der grössten finanztechnischen Projekte in Europa sei, aber was dies konkret für Online Shops bedeutet wird nirgends konkret beantwortet. Aus diesem Grund hier kurz und bündig die Facts.
Teilnehmerländer sind alle 28 Mitglieder der Europäischen Union, die Schweiz und Monaco sowie die drei übrigen Länder des Europäischen Wirtschaftsraums, Island, Liechtenstein und Norwegen.
Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs
Ziel des Projekts ist vor allem die Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs innerhalb Europas. So muss in Zukunft anstatt der bisherigen Kontonummer die IBAN mit 22 Stellen und die einheitliche internationale Bankleitzahl BIC genutzt werden. Somit werden nach der Umstellung nationale Lastschriftverfahren nicht mehr angeboten.
Im Schweizer E-Banking ist dies bereits von den meisten Banken für SEPA-Überweisungen umgesetzt worden, was heisst das aber nun für SEPA-Lastschriften in Online Shops allgemein und für Schweizer Online Shops im Besonderen?
SEPA für Online Shops
Am einfachsten werden es diejenigen Online Shops haben, die Lastschrift über einen Payment Provider (Zahlungsanbieter) abwickeln, dessen Zahlungsseite nicht direkt in den eigenen Shop integriert ist. Hier kann man davon ausgehen, dass die Payment Provider die notwendigen Schritte unternehmen, damit man spätestens am 14. Februar 2014 auf der Zahlungsseite seine IBAN und BIC eingeben kann, statt die nationale Kontonummer und Bankleitzahl. Diejenigen Shops, die die Lastschrift direkt in Ihren Bestellvorgang integriert haben, müssen den Code selbst anfassen oder sich an die E-Commerce Agentur oder den E-Commerce Entwickler ihres Vertrauens wenden.
SEPA für Schweizer Online Shops
Da es Lastschrift im Schweizer E-Commerce nicht in der gleichen Form wie in Deutschland und anderen EU-Ländern gibt, ist die SEPA-Umstellung somit vor allem für diejenigen Schweizer Händler von Belang, die nach Deutschland und in andere EU-Länder verkaufen und dort bereits Lastschrift als Zahlungsart anbieten. Man kann davon ausgehen, dass die bekannten Schweizer Payment Provider wie PostFinance, Saferpay und Datatrans Ihre Zahlungsseiten bis spätestens am 14. Februar 2014 angepasst haben und somit keine Probleme entstehen.
Diejenigen Schweizer Shops, die Lastschrift direkt in Ihren Bestellvorgang integriert haben müssen wie bereits oben erwähnt in den Code Ihres Webshop Systems springen und die notwendigen Anpassungen durchführen oder auf die direkte Integration verzichten und auf die Zahlungsseite eines Payment Providers umstellen.
Fazit
Falls Sie sich nicht sicher sind ob und wie Lastschrift in Ihrem Shop integriert ist, sollten Sie sich am besten noch vor dem 14. Februar damit auseinander setzen. Sobald die Schweizer Payment Provider sich konkret zum Thema SEPA auf Ihren Zahlungsseiten äussern, werde ich diesen Artikel mit weiteren Informationen ergänzen.
In der bereits 3. Auflage des E-Commerce Leitfaden (kostenloser Download) wird in Kapitel 7.3 sehr ausführlich und gut verständlich der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum beschrieben. Man findet dort auch eine Checkliste, welche wiederum vor allem jene betrifft, die Lastschrift direkt in Ihrem Shop integriert haben. Alle anderen können sich (hoffentlich) auf Ihren Payment Provider verlassen 😉
Danke für diesen sehr informativen Artikel. Ich denke, dass wenn man sich frühzeitig mit dem Thema ausienander gestezt hat, sollte es am Ende zu keinerlei Problemen kommen. Nur leider haben viele den Ernst der Lage gar nicht erkannt und immer noch nicht umgestellt. Bleibt abzuwarten, wie die Zeit nach dem 1. August verlaufen wird.