re:publica 12 – Crowdfunding Praxis: Finanzierungsstrategie für Journalisten, Autoren und Verlage

«Mit Kleckerbeträgen die Welt retten» FAZ

Teilnehmer der Runde:

Andrea Kamphuis (Moderator)
Matthias Urbach
Van Bo Le-Mentzel
Anne Grabs

Dieser Artikel informiert über das Crowdfunding. Als Basis dient eine Diskussionsrunde auf der re:publica 12. Die verschiedenen Sprecher entwerfen ein Bild der Schwarmfinanzierung, einer Art der Finanzierung, die die Umsetzung von Geschäftsideen mit Fremdkapital bezeichnet. Vielleicht haben auch sie oder ihr Unternehmen eine unternehmerische Idee und suchen Geldgeber.  Hier folgt ein kurzer Überblick über Crowfunding-Projekte, vorallem von Buchprojekten.

Anne Grabs ist Eignerin von www.cofunding.de. Sie stellte die Frage wer schon immer ein Buch schreiben wollte und sah das Scheitern dabei durch zu wenig Zeit oder Durchhaltvermögen begründet. Sie selbst hat ein Buch geschrieben: Follow me.

Als nächstes stellte sich Van Bo vor. Er bezeichnet sich selbst als Crowd-Architekt. Seine Idee des «Harz 4 -Stuhls» 2010 bekam in der TAZ Aufmerksamkeit. Hierbei geht es um Möbel die schnell und günstig zu bauen sind. Er hat dann ein Buch über Harz 4-Möbel  durch Crowdfunding finanziert. Wenn man wenig Zeit und Geld hat sei es eine Möglichkeit eine Crowd aufzbauen. Bei 5000 Fans kann man innerhalb von 4 Wochen 10000€ sammeln. Auf kickstarter.com oder startnext.de sind tolle Sozialprojekte aufgeführt.

Van Bo stellte die Frage warum das eine Projekt funktioniert und das andere nicht. Er fragte nach der Motivation und dem Antrieb. Zudem betonte er, dass das Projekt einen griffigen Namen haben sollte. Es sollte Freiraum für  alle Beteiligten geben und alle Entscheidungen sollten transparent sein. Van Bo ist davon überzeugt, dass ein solches Projekt einen Endpunkt haben sollte. In seinem Buch beschreibt er die 7 Schritte zum Aufbau einer Crowd.

(cc) iStockphoto

Matthias Urbach, der Online-Chef der TAZ erläuterte, dass die 1975 gegründete TAZ zuerst ein Autorenkollektiv war und die Kosten wurden genossenschaftlich auf Freunde des Blattes verteilt. Heute hat die TAZ 11800 Genossen. Das sind bald mehr Fans als Leser.

Ein weiteres Beispiel für crowdfunding ist die Wochenzeitung in Stuttgart. Sie hatte Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Diese wurde dann von zuerst 600 Förderern und dann 1000 Förderern übernommen.

Auch das Projekt berlinfolgen.de, das regelmässig Portraits von Berlinern veröffentlicht ist durch crowdfunding finanziert.

Mit dem Gedanken Crowdfunding in die Verlagswelt zu bringen gründete Anne Grabs den Kraut Publisher. Die Publizistin will durch dieses Projekt, das Bücher übersetzt und lektoriert, bei durch Crowfunding finanzierten Büchern helfen. Sie betonte, dass die Crowd eingebunden werden kann. Z.B. beim Text oder der Recherche für das Buch.

Es wurde von einem Paradigmenwechsel gesprochen, denn schneller kann man nur werden, wenn die Aufgabe auf mehrere Arbeiter verteilt sind.

Ideenklau sei nichts sehr verbreitet. Namen von Büchern könne man sich aber bei der Frankfurter  Bibliothek für ein halbes Jahr sichern. Bei Crowdfunding-Buchprojekten muss man das Marketing selbst in die Hand nehmen. Doch die klassischen Verlage sind gut vernetzt und haben auch Vorteile.

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