Meet Magento in Leipzig war die Reise wert

Am 4. Februar sind wir mit dem Nachzug über Basel nach Leipzig gereist und haben am 5. das erste grosse Community Event im deutschsprachigen Raum besucht: Meet Magento. Wer den Livestream verpasst hat, kann sich die Screencasts in Kürze auf www.meet-magento.de ansehen.

Die Eröffnungsrede von Roy Rubin gab einen Überblick über den beeindruckenden Aufstieg des neuen Open Source E-Commerce Shooting Stars Magento. Vor der Veröffentlichung der Version 1.0 arbeitete das 3-5 Mann starke Core Team Tage lang ohne das Büro nur einmal zu verlassen, um den angekündigten Veröffentlichungstermin einzuhalten. In den 12 Monaten bis zu dieser Version entstanden exklusive Zend Framework und sonstiger externer Bibliotheken soviele Code Zeilen (die genaue Zahl ist mir leider entfallen), dass ein einzelner Programmierer ca. 50 Jahre programmieren hätte müssen (kein Witz!).

Mediencampus Leipzig

Dass vor einer Woche Forrester Magento als aufstrebendes Open Source Produkt von globaler Bedeutung (Emerging player to watch) bezeichnete, lässt vermuten, dass man sich hier längerfristig betrachtet, um es in den Worten des Varien Gründers auszudrücken, tatsächlich mit den ganz Grossen wie z.B. Intershop messen kann.

Roy Rubin sprach weiter von verschiedenen Schwerpunkten, denen sich das Magento Team im 2009 mit Nachdruck widmen möchte: Performance, API («the best API in the market»!), Magento Connect (Extension Platform) und Community. Weitere Punkte finden sich auf der Magento Roadmap.

Obwohl sich viele Magento Begeisterte offenbar diverse neue Funktionen in verschiedensten Bereichen wünschen (ERP, CMS, Newsletter Marketing, etc.), verlieh Roy Rubin seiner Überzeugung Nachdruck, dass Magento nicht alles sein kann und will. Magento ist vor allem ein Enterprise E-Commerce Framework mit Schwerpunkt auf Web Shop Funktionalität. Die Erweiterung der API wird aber allen externen Systemen den Zugriff auf (fast) alle Backend Funktionen von Magento gewähren.

In persönlichen Gesprächen mit Roy Rubin und Yoav Kuttner konnten wir die Leidenschaft und den Spass wahrnehmen, mit dem Varien Magento zu dem gemacht hat, was es bereits nach einem Jahr ist und zu was es noch in der Lage sein wird.

Die zahlreichen Präsentationen, aufgeteilt in 2 Tracks, einer unten im Schillersaal des Mediencampus, der andere in einem Seminarraum im 2. Stock, waren nicht alle von höchstem Niveau. Das viel verheissende Thema Magento und Warenwirtschaftssysteme war nichts weiter als eine schlechte Werbepräsentation des dmConnectors der Firma DoubleM Neue Medien GmbH aus Hannover. Auf meine Frage hin, für welche Warenwirtschaftssysteme der Connector erhältlich sei, verwies mich der Referent doch tatsächlich an die technische Hotline des Unternehmens!

Des weiteren besuchten wir die Präsentation zu TypoGento, einem TYPO3 Front End Plugin, mit dem sich Magento Produkte in eine TYPO3 Website integrieren lassen. Gedacht ist das Plugin vor allem für Firmen, die bereits eine umfangreiche TYPO3 Website in Betrieb haben und sich nicht mit Extensions wie tt_products oder commerce herumschlagen möchten, sondern eine zeitgemässe E-Commerce Lösung wünschen. Die Extension greift dabei allerdings nicht auf die (noch) etwas langsamen (und noch unvollständigen) API Funktionen zurück, sondern direkt auf Magento Funktionen. Neben Flagbit wirkte auch Vinai Kopp bei der Entwicklung mit, auch wenn er dies anfangs gekonnt zu vertuschen versuchte.

Extension Programmierung war dann auch das Thema, mit dem Vinai den Nachmittag einleitete. Man merkte schnell, dass der Freelancer aus Neckargemünd, der auch oft im Magento Channel auf Freenode anzutreffen ist und bei den schwierigen Fragen hilft, einer der versiertesten Magento Kenner der deutschen Community ist. Auch sein zweiter Vortrag über die Kalkulation von Magento Projekten bestätigte unsere eigenen Erfahrungen, dass aufgrund dessen Komplexität mit einem zu kleinen Budget kein vernünftiges Magento Projekt realisiert werden kann.

Zu erwähnen wäre da auch noch Michael Schäfers Ausführungen zur Migration eines xt:Commerce Shops auf Magento für einen Dessous Einzelhändler aus Deutschland. Eine sehr durchwachsene Angelegenheit, die Herr Schäfers Team aber offenbar souverän löste, wenngleich diverse Komponenten erst in einer zweiten Phase realisiert werden.

Nach dem Fragen und Antworten Teil mit Roy und Yoav am Ende der Veranstaltung, fand um 20 Uhr noch ein gemütliches Treffen in der Leipziger Gottschedstrasse statt und zwar im SOL y MAR – Restaurant, Bar und Lounge. Wirklich zu empfehlen, falls Sie einmal in Leipzig sein sollten!

Wir freuen und auf das nächste Community Ereignis, das von Rico Neitzel und Thomas Fleck aller Voraussicht bereits im November diesen Jahres statt finden wird.

In diesem Sinne: Go Go Magento!

4 Kommentare zu «Meet Magento in Leipzig war die Reise wert»

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